Erster Förderpreis geht an die Osterfeiner Handballerinnen
Mit freundlicher Genehmigung der Oldenburgischen Volkszeitung, Artikel vom 15. Dezember 2014
Es war ein gut gehütetes Geheimnis. Erst beim von Vechtaer Kreismusikschülern musikalisch gestalteten Stiftermahl am Freitag in der Scheune Leiber gab der Vorstand der Bürgerstiftung bekannt, wer den ersten Förderpreis der Organisation erhalten hat: die B-Jugend-Handballerinnen des Sportvereins Schwarz- Weiß Osterfeine, die bei der Wahl der Bürgerstiftung noch die C-Jugend waren. Dotiert ist der Preis mit 3000 Euro. Die Laudatio hielt Christine Grimme (Rede siehe unten). Die Urkunden überreichten ihr Mann Franz und Gudrun Arkenberg, ebenfalls Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung.
Mit dem Preis möchte die Bürgerstiftung junge Talente nachhaltig unterstützen. Und Talent beweisen die Handballerinnen nach Worten Christine Grimmes, schon seit sechs Jahren. So lange spielen sie in dieser Formation zusammen. Als C-Jugendliche schafften sie den Sprung in die Landesliga. In der abgelaufenen Saison belegte das Team Platz drei. das besondere an dieser Mannschaft sei: Bei fast allen Gegnern handele es sich um Spielgemeinschaften, die die besten Akteure aus einer Stadt wie Osnabrück zusammenfassten. Der Osterfeiner Weg sehe auch nicht das anderswo übliche Abwerben von Spielerinnen aus anderen Teams vor. Den Förderpreis will das Team auch für ein Trainingslager verwenden. Ferner soll die Mannschaft eine neue Ausrüstung bekommen. So sind die Trainingsanzüge inzwischen über fünf Jahre alt. Die Spielerinnen mussten sie von den Vorgängermannschaften übernehmen.
Während des Stiftermahls stellte Anton Kröger ein neues Projekt der Organisation vor. Mehrere Rentner und Pensionäre erteilen derzeit 18 Flüchtlingen Deutschunterricht. Aufgeteilt sind die Männer in zwei Gruppen. Bislang haben 19 Unterrichtseinheiten mit rund 120 Stunden stattgefunden. Es handele sich um bislang nicht als Asylbewerber anerkannte Personen. Sie haben keinen Anspruch auf Sprachunterricht. Das Projekt sei ein Beitrag zur gesellschaftlichen Integration der Flüchtlinge, betonte der Sprecher. Er dankte der Bürgerstiftung und der Stadt für die Hilfe. Er lobte auch die Flüchtlinge selbst, die mit viel Disziplin am Unterricht teilnehmen.
Rede zur Preisverleihung von Christine Grimme
„Jeder Mensch hat ein Talent“
Unter diesem Motto steht unsere 1. Förderpreis Verleihung am heutigen Abend. Wir möchten junge Dammerinnen und Dammer fördern, die in ihrer Ausbildung oder Freizeit besonderes leisten. Lernfreude, Neugier, Leistungswille und Leistungsbereitschaft sind Indikatoren, die wir belohnen wollen.
Eine Kommission aus Vorstand und Stiftungsrat wählte aus den Vorschlägen – in diesem Jahr waren es 6 – die potentiellen Talente aus. Der Preis ist mit 3.000,- € dotiert und ist für die Weiterbildung und Förderung der jungen Preisträger gedacht! Sie sehen die fröhliche Truppe junger Damen hinter mir und zu dieser Gruppe möchte ich Ihnen gerne einige Informationen geben.
Vor Ihnen stehen die Spielerinnen der C-Jugendhandballmannschaft von Schwarz-Weiß-Osterfeine!
Dieser in sich schon ausgesprochen agiler Sportverein hat es geschafft, innerhalb von 6 Jahren aus einer jungen E-Jugend Mannschaft eine siegessichere, selbstbewusste Handballmannschaft zu formen, die heute die Nr. 3 in der Landesliga der HSG Osnabrück und der HSG Nordhorn ist. Mit dieser Leistung ist diese Mannschaft eindeutig die Nr. 1 im Kreis Vechta. 3 Jahre wurde diese Gruppe von Kerstin Lampe trainiert, seit 3 Jahren ist Carla Adelmeyer ihre Trainerin.
Was ist das Besondere an dieser Mannschaft?
Alle Spielerinnen kommen aus Osterfeine und Rüschendorf! Die Spielerinnen zeigten von Beginn an neben sportlichem Talent, Trainingsfleiß und einen ausgeprägten Siegeswillen. Sie sind kämpferisch – und so war die Mannschaft in der E-Jugend so stark – dass sie Siege in 2-stelliger Höhe 50:0; 30:0 einfuhren. Die besondere Leistung der Mädchen wird jedoch erst deutlich, wenn man die Struktur des Jugendhandballes näher betrachtet: Bei fast allen Gegnern in der heutigen Landesliga handelt es sich nicht mehr um Jugendliche aus einem Verein, sondern vielmehr um Handballspielgemeinschaften die die besten Spielerinnen aus einer Stadt wie Osnabrück oder Nordhorn zusammenfassen.
Das Abwerben talentierter Spielerinnen aus anderen Vereinen ist auch hier gelebte Praxis. Gerade vor diesem Hintergrund zeigt sich die herausragende Leistung der C-Jugend von SW Osterfeine. Aus einem Einzugsgebiet von 3.000 Bewohnern, nämlich Osterfeine und Rüschendorf, haben sich diese Mädchen mit ihrer Trainerin im Konzert der großen Vereine etabliert. Nur durch bienenfleißiges üben und trainieren sind sie so erfolgreich geworden.
Doch bei allen Erfolgen steht der Mannschaftsgeist, der Teamspirit, die Zuverlässigkeit und die Hilfsbereitschaft im Vordergrund. Alle Spielerinnen übernehmen Dienste im Clubraum von SW Osterfeine, viele sind als Schiedsrichterinnen aktiv. Bei Heimspielen ist die Halle voll, Eltern unterstützen wo sie nur können; die Stimmung ist hervorragend!
SW Osterfeine hat – so versicherte der Vorstand – auch in Zukunft nicht vor, die Mannschaft durch Abwerbung von Spielerinnen aus anderen Vereinen, zu verstärken. Sie wollen die eigenen Kräfte mobilisieren und Sportlern vor Ort die Möglichkeit zu leistungsorientierten Training anbieten, mit dem absoluten Focus auf den Begriff „Mannschaftssport“!
Zurück zu unseren Preisträgern: Vor einigen Tagen hat die Mannschaft – die jetzt in die B-Jugend wechselt – wiederum die Relegationsrunde bestritten und hat ungeschlagen auch für die kommende Serie die Zugehörigkeit zur Landesliga geschafft!