Schüler vor der Schuldenfalle bewahren
Bericht aus der Oldenburgischen Volkszeitung vom 25. Juni 2013.
„Was kostet mein Leben?“ – so lautet der Titel des ersten eigenständigen Projektes der Bürgerstiftung Damme. Am
Konzept mitgearbeitet hat Fritz Bork. Er ist nun vor Ort an der Dammer Hauptschule und gibt hilfreiche Finanz-Tipps.
Der ehemalige Geschäftsführer der Firma Grimme besuchte gemeinsam mit Alfons Gövert (im Bild rechts) im Mai zwei neunte Klassen,um die Schüler davor zu bewahren, in die Schuldenfalle zu geraten. „Wir wollen dabei keine Konkurrenz zu professionellen Schuldnerberatern darstellen, sondern lediglich präventiv tätig werden“, sagt Bork. Der 69-Jährige sitzt im Stiftungsrat der Bürgerstiftung Damme und ist gemeinsam mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Hans-Georg Knappik auf die Idee des Projektes gekommen.
„Wir haben uns überlegt, was wir neben finanziellen Unterstützungen in der Stadt durch unsere eigene Arbeitszeit leisten können“, sagt Bork. Herausgekommen ist das Projekt „Was kostet mein Leben?“, bei dem vier Ehrenamtliche in zwei Doppelstunden versuchen, den Neuntklässlern der Haupt-, Real- und der Marienschule eine Finanzkompetenz zu vermitteln. „In der ersten Stunde haben wir gemeinsam mit den Schülern analysiert, was das derzeitige Leben in der Familie kostet“, sagt Bork. Beim zweiten Treffen sei es dann um das zukünftige eigenständige Leben nach der Schule gegangen. „Welche Versicherungen brauche ich? Wie reagiere ich auf Mahnungen? Was darf ein Gerichtsvollzieher alles pfänden? Alles Fragen, mit denen sich die Teilnehmer auseinander gesetzt haben“, sagt Bork. Er sei positiv überrascht gewesen, wie konzentriert und vor allem interessiert die Schüler mitgemacht hätten. Die Rückmeldung aus den Schulen sei durchweg positiv gewesen. „Wir wollen im nächsten Schuljahr mit den jetzigen Teilnehmern und dann Zehntklässlern weiterarbeiten und zusätzlichen Termin mit den neuen neunten Klassen vereinbaren“, sagt Bork. Genügend Referenten stünden bereit. „Wir haben viele Freiwillige, die den Unterricht übernehmen würden. Dabei sind auch viele, die nicht in der Bürgerstiftung aktiv sind und trotzdem helfen wollen“, sagt Bork. Die Erfahrungen aus den Pilotprojekten habe deutlich gemacht, dass der Unterrichtsbesuch zu zweit der richtige Weg sei. „Wir können so besser auf die Schüler eingehen und gleichzeitig die Technik in Form von einer Power-Point-Präsentation im Auge behalten“, sagt Bork.
Für ihn sei es wichtig, dass sich erfahrene Referenten vor die Klassen stellen. „Wir können aus Erfahrung sprechen, was das Leben kostet und können den Rat geben, nicht zu blauäugig zu sein“, sagt der Dammer. Alles auf der Welt koste Geld und zwar nicht nur in der Anschaffung, sondern vor allem auch im Verschleiß, wie zum Beispiel beim Auto. Er freue sich schon auf das kommende Schuljahr, um am Projekt weiterzuarbeiten.