Großes ehrenamtliches Engagement zeichnet Dammer Bürgerstiftung aus


Damme – Es herrschte konzentrierte Stille in der Scheune Leiber als Stefan Schute am Freitagabend (14. Juni 2019) seinen zum Nachdenken anregenden und gleichzeitig inspirierenden Vortrag zum Thema „Heimat im 21. Jahrhundert“ hielt. Der Präsident des Heimatbundes für das Oldenburger Münsterland war in diesem Jahr Gastredner beim Stiftermahl der Dammer Bürgerstiftung.  Zuvor hatte Vorstandsmitglied Hans-Georg Knappik den anwesenden Gründungsstiftern, Zustiftern und Gästen der Dammer Bürgerstiftung einen Überblick über die Arbeit im vergangenen Jahr gegeben. Er vertrat an diesem Abend den Vorsitzenden Franz Grimme, der aufgrund eines Firmenjubiläums in Dänemark war.

Für die Kofinanzierung von Projekten und die Entwicklung und Durchführung eigener Projekte wurden im Jahr 2018 insgesamt 18.500 Euro ausgeschüttet. In diesem Jahr wurden bereits 9.000 Euro bewilligt. So konnte unter anderem die Umgestaltung eines Spielplatzes in einen Inklusionsspielplatz finanziell unterstützt werden. Insgesamt verfüge die Stiftung zurzeit über ein Gesamtvermögen von 834.000 Euro, berichtete Knappik. Er betonte aber: „Neben den Erträgen und Dividenden aus den Finanzanlagen sind wir auf Zustiftungen und Spenden angewiesen.“ Besonders hob Knappik die Arbeit der mittlerweile rund einhundert ehrenamtlich Aktiven hervor, die ihre Zeit und ihre Fähigkeiten in unterschiedlichen Projekten einbringen würden. Als Beispiele nannte er die Informationsveranstaltungen „Was kostet mein Leben“ oder das Gesundheitsprojekt mit der Haupt- und der Realschule, das Lesementoren-Projekt an den Grundschulen, die Sprachkurse mit Flüchtlingen oder das adventliche Stiftungskonzert, das in diesem Jahr am 7. und 8. Dezember stattfinden wird.

„Menschen zusammenzubringen“ und „Menschen das Gefühl zu geben, zu Hause zu sein“ habe auch etwas mit Heimat zu tun, machte Stefan Schute in seinem Gastvortrag deutlich. „Heimat meint nicht allein Herkunft, sondern auch Ankunft, daher sollten wir uns denen, die neu dazugekommen sind, öffnen“, so Schute. „Heimat ist kein Grenzzaun. Vielmehr hat der Begriff das Potential für Verbindendes“, erläuterte er. Leider werde der Begriff in einigen politischen Lagern für eigene Zwecke definiert. Als beunruhigende Komponente sieht Schute auch die sozialen Medien mit „Fakenews“ und „Shitstorms“ und die gesellschaftlichen Fliehkräfte durch Egoismus und Konsum sowie einen schleichenden Narzissmus, der durch eine immer stärkere Bestätigung des eigenen Ichs zur Abwertung anderer Menschen führe. Menschen das Gefühl von Heimat zu geben, sei auch Aufgabe der Politik, durch Verkehrsanbindung, Schulen, medizinische Versorgung und den Erhalt des Ortscharakters in den Städten und Gemeinden des Oldenburger Münsterlandes, unterstrich Schute.

Ein weiterer Höhepunkt waren die musikalischen Darbietungen von Thea Burdiek am Klavier und ihrer Schwester Imke (Gesang) aus Rüschendorf, die der Veranstaltung einen stimmungsvollen Rahmen gaben.