Stiftung bringt Weihnachts-Karussell in Fahrt
Mit freundlicher Genehmigung der Oldenburgischen Volkszeitung, Artikel vom 10. Oktober 2016
Deutsches Blechbläserquintett gastiert mit musikalischen Freunden in großer Besetzung auf dem Hof Zerhusen.
Ein festliches Konzert erlebte das begeisterte Publikum in Damme. Der Erlös fließt in soziale Projekte. Die Bürgerstiftung Damme hat ihren Gästen ein vorweihnachtliches Geschenk gemacht, das bei den gesamt gut 600 Zuhörern der zwei Konzerte Samstag und Sonntag die Weihnachtsfreude gesteigert oder vielleicht auch erst geweckt haben dürfte: Das sechste weihnachtliche Stiftungskonzert in der festlich geschmückten Konzertscheune auf dem Hof Zerhusen begeisterte das Publikum.
Die Oldenburgische Volkszeitung war Medienpartnerin der Veranstaltung. Gemeinsam mit Freunden boten die Musiker des Deutschen Blechbläserquintetts auf Einladung der Bürgerstiftung einen festlichen, unterhaltsamen und besinnlichen Konzertabend. Das abwechslungsreiche Programm, das vom Publikum mit großem Applaus belohnt wurde, hatten der Leiter des Ensembles Heiko Maschmann – in der Region bekannter und vielfach engagierter Hornist aus Neuenkirchen-Vörden – und Markus Bellmund, Trompetensolist aus Hannover, zusammengestellt. Weiter gehörten Ferenc Mausz (Trompete), Lionel Jaquerod (Trompete), Johannes Potzel (Trompete), Daniel Wicht (Horn), Volker Schmitt (Tuba) sowie das komplette Posaunenregister der Düseldorfer Symphoniker mit Jan Perschel, Arno Pfeiffer, Jürgen Odenhoven und Martin Hofmeyer und Percussionist Julian Luttmer zur großen und höchst klangvollen Besetzung auf der Bühne.
Es sei das Ziel der Stiftung gewesen, dem Publikum hochkarätige Musik zu einem mit 20 Euro erschwinglichen Preis zu bieten, erklärte eingangs des Abends Christine Grimme, die für den Vorstand die Zuhörer begrüßte. Sie dankte den Sponsoren des Abends und allen ehrenamtlichen Helfern, die mit ihrem Einsatz, zum Beispiel beim Schmücken der prächtig dekorierten Scheune und der Bewirtung der Gäste, die zwei Konzerterlebnisse ermöglichten. Der gesamte Erlös fließe in die kulturellen und sozialen Projekte der Stiftung, betonte sie. Die jungen Moderatorinnen Leonie Zerhusen und Lea Kreuzkamp schlugen mit ihren Erläuterungen gekonnt Brücken zwischen den einzelnen, zum Teil sehr unterschiedlichen Kompositionen. Sehr feierlich war der Konzertauftakt mit der „Renaissance Suite“, einer Zusammenstellung aus Werken von Tylman Susato und Michael Praetorius. Gleich zu Beginn faszinierte das beeindruckend harmonische Zusammenspiel der Musiker, in dem sich der strahlend-helle Klang der Trompeten mit dem samtig-weichen Sound der Posaunen mischte. Die Virtuosität der Bläser zeigte sich in facettenreichen Tempi- und Dynamikwechseln, wie auch in Tonfolgen, die sich sehr fein gesponnen steigern – beispielsweise bei „Jesus bleibet meine Freude“ des großen Johann Sebastian Bach oder auch in der Ouvertüre der Oper „Nabucco“.
Ein erster Höhepunkt war ohne Frage das Bläserarrangement des Gitarrenkonzertes von Joaquin Rodrigo „Concierto de Aranjuez“: Unglaublich gefühlvoll ließ Solist Lionel Jaquerod sein Flügelhorn die sehnsuchtsvolle Melodie geradezu singen. Temperamentvoll endete der erste Programmteil mit der „Nussknacker-Suite“. Der zweite Teil war geprägt von US-amerikanischerWeihnachtsmusik, mit Ausnahme des Auftaktes, dem französischen Klassiker „Gloria in Excelsis Deo“, der immer wieder aufs Neue mitreißt und begeistert. Dann erklangen ein schmissiges „Jingle Bells“, die verspielten „Three Brass Cats“, die Zuhörer erlebten eine fröhlich-winterliche Schlittenfahrt („Sleight Ride“) und gerieten mit dem Jazz-Standard „Send in the Clowns“ ins Träumen. Zum Abschluss lud das Ensemble sie ein zur Fahrt auf dem flotten „Christmas Carousel“ – einem Medley, das am Ende mit „Joy To TheWorld“ die Stimmung des Publikums genau traf. Dies gelang auch Hans-Georg Knappik, Mitglied des Stiftungsvorstands, der zum Abschluss bei aller Weihnachtsfreude an die vielen Konflikte in der Welt erinnerte, besonders an Nordkorea und Jerusalem. „Diese Probleme kann die Bürgerstiftung nicht lösen“, sagte er. „Aber wir können durch die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements unsere Gemeinschaft im Ort stärken.“