Bürgerstiftung unterstützt Hospizverein und Sozialdienst


 

Mit freundlicher Genehmigung der Oldenburgischen Volkszeitung, Artikel vom 12. Februar 2021

 

Vertreter freuen sich über je 2500 Euro/SkF-Kaufhaus-Leiterin Möller wünscht sich mehr Würdigung des Ehrenamts

Über eine Spende in Höhe von jeweils 2500 Euro durften sich der Hospizverein Damme und der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Vechta freuen. Die Bürgerstiftung Damme wolle damit ihre Arbeit in Damme honorieren, sagte der Vorsitzende Hans-Georg Knappik: „Gerade auch jetzt bei der Bewältigung aller mit der Pandemie verbundenen Probleme leisten beide Vereine eine enorm wertvolle Arbeit.“ „Wir sind sehr froh, in diesen Zeiten einen solchen Scheck von der Bürgerstiftung zu erhalten“, sagte die Vorsitzende des SkF Vechta, Silja Meerpohl. In die gleiche Kerbe schlug der Vorsitzende des Hospizvereins Damme, Peter Rörsch. „Es tut sehr gut, dass wir in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden“, sagte der ehemalige Schulleiter des Dammer Gymnasiums und des Antonianums in Vechta.

Noch viel wichtiger als die rein monetären Spenden sei der Bürgerstiftung jedoch noch ein ganz anderer Aspekt, sagte Hans-Georg Knappik. „Uns geht es in erster Linie darum, unseren wichtigen Vereinen in Damme zuzuhören“, sagte Vorstandsmitglied Christine Grimme. Beide Vereine nutzten das von der Bürgerstiftung offerierte Gesprächsangebot und schilderten ihren Arbeitsalltag und ihre gegenwärtigen Erfahrungen im Alltag mit der Corona-Pandemie. Trotz der räumlichen Nähe des Sozialen Kaufhauses und der Geschäftsstelle des Hospizvereins finde ein Austausch untereinander eher wenig statt. Durch das gemeinsame Gespräch mit der Bürgerstiftung erfuhren die Vereine auch untereinander von ihren gegenwärtigen Problemen und Herausforderungen. Peter Rörsch und die Koordinatorin Elisabeth Bornhorst erklärten, der Hospizverein leide immer noch an zu wenig Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit.

Das Thema Tod sei noch zu häufig ein Tabuthema in der Gesellschaft. Dennoch zeige der Trend in die richtige Richtung, zunehmend interessierten sich auch jüngere Menschen am Hospizwesen. Beim SkF habe die öffentliche Wahrnehmung durch die Einrichtung der Sozialen Kaufhäuser dagegen deutlich zugenommen. Zu wenig gewürdigt wird jedoch nach Ansicht der Leiterin der Dammer Einrichtung, Indra Möller, die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer in Damme, nicht nur im Sozialen Kaufhaus, auch in vielen anderen Einrichtungen und Vereinen. „Damme lebt von seinen ehrenamtlichen Unterstützern und ist darin stark wie kaum eine zweite Kommune“, sagte Christine Grimme. Ferner berichtete Silja Meerpohl vom momentanen Arbeitsalltag des SkF. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie würden sich demnach deutlich bemerkbar machen. Fälle körperlicher Gewalt häufen sich ebenso wie die Inanspruchnahme des Sozialpsychiatrischen Dienstes.

Auch in der Arbeit des Hospizvereins habe sich laut Rörsch und Bornhorst einiges verändert in den letzten Monaten. Während das Interesse an einer Sterbebegleitung momentan eher abflaue, verhalte sich dies bei der Trauerbegleitung gänzlich anders. Die Trauerbegleitung ist im Gegensatz zur Sterbebegleitung jedoch nicht refinanzierbar. Diese müsse der Hospizverein gänzlich allein finanzieren. „Die Nachfrage an Trauerbegleitung explodiert förmlich zurzeit“, sagte Koordinatorin Elisabeth Bornhorst. Viele Angehörige können sich in Zeiten des Abstandhaltens nur schwer von ihren Liebsten verabschieden. In ihrer Trauerbewältigung werden sie vom Hospizverein unterstützt.