Schuldenfalle droht schon Jugendlichen!


OV – Bericht vom 13.März 2013

Bürgerstiftung startetPräventionsprojekt

Dank des erfolgreichen Weihnachtskonzertes im Dezember verfügt die Dammer Bürgerstiftung schon in diesem Jahr über Geld für erste Vorhaben, u.a. für das Projekt „Was kostet mein Leben?“

schuldenfalle-jugendliche Jeder zehnte Jugendliche dürfte heute überschuldet sein. Das schätzen Vertreter des Präventionsprogramms Start frei gegen Jugendüberschuldung. In Damme startet im Mai ein eigenes Präventionsprojekt mit Namen „Was kostet mein Leben?“ in den neunten Jahrgängen der Marienschule, der Haupt- und der Realschule. Die Dammer Bürgerstiftung hat es nach Angaben ihrer Vorstandsmitglieder Walter Stritzke, Hans-Georg Knappik und Franz Kraimer in Zusammenarbeit mit den drei Schulen organisiert.

„Es ist das erste Projekt, das die Bürgerstiftung selbst initiiert hat“, erklärte Hans-Georg Knappik. Es soll den Jugendlichen den verantwortungsbewussten Umgang mit dem Geld vermitteln, damit sie nicht irgendwann in eine
Schuldenfalle geraten. Verschiedene Bürger werden die Klassen ab Mai besuchen. Sie möchten ihre Erfahrungen im
Umgang mit dem Geld weitergeben. Sie werden zeigen, wie der einzelne seine Einnahmen und Ausgaben richtig gegenüberstellt. Und sie vermitteln, wie wichtig es ist, die Ansprüche an das Einkommen anzupassen.

Für den stellvertretenden Leiter der Realschule, Reinhard Stärk, ist es richtig, die Schüler mit dem Problem der Überschuldung zu konfrontieren. Denn auf sie lauerten Gefahren des unkontrollierten Geldausgebens etwa beim Einkauf im Internet oder bei Handy-Verträgen. Die Verschuldung sei ohnehin auch nach den Lehrplänen ein im Unterricht zu behandelndes Thema. Aber Externe kämen dabei vielleicht besser an als die Lehrer.

Dieses Projekt ist für die Bürgerstiftung aber nicht nur wegen der Prävention wichtig. Hier brächten sich Menschen nicht
mit Geld, sondern mit ihrer Zeit ein, sagte Hans-Georg Knappik. Neben der finanziellen Unterstützung sei das eine Hilfe, auf die die Bürgerstiftung ebenfalls sehr hoffe und baue.

Dass die Stiftung schon in diesem Jahr ganz konkret Projekte fördern kann, liegt nach Worten Walter Stritzkes am Weihnachtskonzert auf dem Hof Zerhusen mit dem Deutschen Blechbläserquintett und dem Heartchor. Ohne den Einsatz der Familie Zerhusen, der etwa 50 ehrenamtlichen Helfer sowie der zahlreichen Sach- und Geldspender
wäre das Konzert aber nicht so erfolgreich gewesen.

Der Reingewinn belief sich auf rund 10 000 Euro.Mit denen unterstützt die Bürgerstiftung zum Beispiel das Projekt Photovoltaik-Anlage der Grundschule Sierhausen, die Anlage eines Kräutergartens beim Gymnasium sowie die Schulung von Senioren an Tablet-Computern im Haus Am Ohlkenberg. Zudem diskutiert der Vorstand derzeit über einen Förderpreis, den die Bürgerstiftung zukünftig vergeben möchte.